Jeanne Barets Geschichte ist erstaunlich: Die Französin heuerte als Mann verkleidet bei einer Expedition an – und segelte unerkannt bis zum Südpazifik. Sie ist wohl eine der ersten Frauen, die diese Reise hinter sich gebracht hat.
Mit einem Google Doodle wird heute eine Forscherin geehrt, die womöglich als erste Frau die Welt umsegelte – und zwar verkleidet als Mann: Die Botanikerin Jeanne Baret, geboren im Juli 1740 in Frankreich .
Baret heuerte bei der Expedition von Louis Antoine de Bougainville mit den Schiffen La Boudeuse und L’Étoile an, die zwischen 1766 und 1769 von Frankreich aus in den Südpazifik aufbrachen. An Bord arbeitete sie als Kammerdiener und Assistent des Botanikers Philibert Commerson – und genoss einen hervorragenden Ruf für ihre Arbeit. Der Haken: Die Anwesenheit von Frauen war damals an Bord von Schiffen der französischen Marine nicht erlaubt. Baret ließ sich davon aber nicht aufhalten: Sie tarnte sich als Mann, die Besatzung schien ihre List zunächst nicht zu bemerken.
(Quelle: Screenshot/Google Doodle)
In einem Logbuch des Kapitäns war allerdings vermerkt, dass die Einheimischen auf Tahiti sie bei Ankunft sofort als Frau erkannten. Später blieben Baret und Commerson auf Mauritius und forschten fast fünf Jahre auf der Insel, bevor Commerson starb und Baret nach Paris zurückkehrte. Ihre Sammlung von Pflanzenarten, die man heute im Muséum national d’histoire naturelle begutachten kann, trug einen bedeutsamen Beitrag zur Botanik bei.
Baret, die im Jahr 1807 verstarb, wurde erst im Jahr 2012 von der Wissenschaft für ihre Arbeit mit der Benennung einer Pflanze nach ihrem Namen geehrt. Ein neu entdecktes Nachtschattengewächs erhielt den Namen Solanum baretiae.